Kastenwagen-Wohnmobil: Wie praktisch ist es?

Der Globescout von Globecar ist ein Kastenwagen-Wohnmobil. Er hat alles, was man für eine entspannte Reise zu zweit braucht. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

! Wenn ein Wohnmobil zu groß und zu unhandlich ist, kann die Alternative ein Kastenwagen-Wohnmobil sein. Aber: Hat man es dabei wirklich mit einem vollwertigen Wohnmobil zu tun? Wir haben das Modell Globescout von Globecar in der Praxis getestet.

Wohnmobil ist nicht gleich Wohnmobil. Es gibt drei große Gruppen dieser praktischen Reisegefährte: „Vollintegrierte“ sowie „teilintegrierte“ Modelle und das Kastenwagen-Wohnmobil. Bei einem vollintegrierten Wohnmobil ist kein separates Führerhaus zu sehen, Wohn-Abteil und Führerhaus stecken in einem Gehäuse. Bei den am weitesten verbreiteten teilintegrierten Modellen hingegen wird der eigentliche Wohn-Aufbau gewissermaßen auf die Ladefläche eines Transporters aufgesetzt. Vor- und gleichzeitig Nachteil dieser Fahrzeuge: Auch die kleineren Modelle sind recht groß und haben reichlich Platz im Inneren. Wer schon einmal in einem solchen Gefährt unterwegs war, der wird aber schnell gemerkt haben, dass die Mobilität damit ihre Grenzen hat. Gerade in verwinkelten Gässchen, aber auch in den überfüllten Innenstädten, ist man mit einem größeren Wohnmobil nicht wirklich flexibel.

Ein Wohnmobil auf Kastenwagen-Basis hat eine große seitliche Schiebetür. (Bildrechts: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Ein Wohnmobil auf Kastenwagen-Basis hat eine große seitliche Schiebetür. (Bildrechts: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Gelungene Integration

Seit ein paar Jahren ist aber auch der Wohnmobil-Typ wieder im Kommen, mit dem vor etwa 60 Jahren alles begann – das Kastenwagen-Wohnmobil. Technisch gesehen handelt es sich dabei um einen Transporter. Dieser Kastenwagen mit großer seitlicher Schiebetür – häufig ein Fiat Ducato oder Citroën Jumper – wird durch den Wohnmobil-Hersteller von innen so ausgebaut, dass daraus ein gemütliches Wohnmobil entsteht.

Geduldete Übernachtung

Der größte Vorteil: Ein Kastenwagen-Wohnmobil ist meistens nur gut zwei Meter breit. Die kürzesten Modelle sind etwa fünfeinhalb Meter lang. Mit einem solchen Fahrzeug kann man dann auch durch schmale Straßen fahren und findet fast immer irgendwo einen Parkplatz. Letzteres ist vor allem dann interessant, wenn man unterwegs auch außerhalb von Campingplätzen übernachten möchte. Das darf man in vielen Ländern mit jedem Reisemobil – mit einem Kastenwagen-Wohnmobil fällt man aber deutlich weniger auf und wird häufiger geduldet.

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Gebremster Luxus

[mks_pullquote align=“right“ width=“250″ size=“18″ bg_color=“#ffffff“ txt_color=“#000000″]Ein Luxus-Fahrzeug ist er nicht, und das will er auch nicht sein.[/mks_pullquote]

Unser Testfahrzeug (Neupreis zum Testzeitpunkt ca. 43.000 Euro, Kilometer-Stand: 5503) war ein Globescout (Modelljahr 2013) von der Pössl-Marke Globecar. Die Firma Pössl hat in den letzten Jahren erheblich mit dazu beigetragen, dass das Kastenwagen-Wohnmobil überhaupt so beliebt geworden ist. Der Globescout ist knapp sechs Meter lang, etwa zwei Meter breit und hat uns auf einer zweiwöchigen Reise durch das Elsass alles geboten, was wir unbedingt gebraucht haben. Ganz ehrlich: Ein Luxus-Fahrzeug ist er nicht, und das will er auch nicht sein.

Sehr flexibel: Das Bett in diesem Kastenmwagen-Wohnmobil kann zusammengelegt werden. Stauraum darunter gibt's reichlich. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Sehr flexibel: Das Bett in diesem Kastenmwagen-Wohnmobil kann zusammengelegt werden. Stauraum darunter gibt’s reichlich. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Schlafender Transporter

Das Doppelbett befindet sich beim Globescout quer zur Fahrtrichtung ganz hinten. Eine nicht übermäßig dicke Matratze liegt auf einem stabilen Lattenrost. Mit ein paar Handgriffen kann man das komplette Bett zusammenlegen und auf einer Fahrzeugseite festschnallen. Dann kann man auch Fahrräder im Inneren transportieren oder sogar mal einen kleineren Umzug damit bewältigen. Wir haben in den zwei Wochen das Bett allerdings nicht umgebaut: Dann nämlich lässt sich unter dem Bett jede Menge verstauen, was man als Reisemobilist so braucht: Tisch und Stühle, Schuhe, Getränke, Grill oder Werkzeug. Auch ein Schrank für die Gasflaschen (versorgen Herd, Heizung und Kühlschrank) befindet sich hier.

Küche, Diele, Bad: Alles da, alles klein, alles praktisch. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Küche, Diele, Bad: Alles da, alles klein, alles praktisch. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Kühlschrank mit Gas

À propos „Schrank“: In einem Kastenwagen-Wohnmobil wie dem Globescout wird jeder Zentimeter genutzt, um daraus Stauraum zu machen. Rund um das Bett gibt es reichlich Schränke, sogar Platz für einen kleinen Kleiderschrank haben die Entwickler in diesem Kastenwagen-Wohnmobil gefunden. Er befand sich bei unserem Modell über dem Kühlschrank. Der kleine Küchenblock hatte einen zweiflammigen Gaskocher, eine Spüle, den schon erwähnten Kühlschrank mit Eisfach (umschaltbar von Strom- auf Gasbetrieb) sowie drei Schubladen – eine kleine und zwei große. Letztere haben uns in den zwei Wochen allerdings immer ‚mal wieder geärgert: Sie klemmten immer wieder, waren oft schwergängig und wirkten irgendwie wenig überzeugend. Sehr praktisch hingegen war die klappbare Ablage, die man beim Kochen gut gebrauchen kann. Auch die am Küchenblock hängende Müll-Tasche erwies sich als äußerst praktisch.

Das Bad bietet Toilette, Waschbecken und Dusche - hinter einer Schranktür. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Das Bad bietet Toilette, Waschbecken und Dusche – hinter einer Schranktür. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Duschen im Schrank

[mks_pullquote align=“right“ width=“250″ size=“18″ bg_color=“#ffffff“ txt_color=“#000000″]Leider fiel uns auch im Bad die wenig überzeugende Verarbeitungsqualität unseres Testfahrzeuges auf.[/mks_pullquote]

Auf der anderen Fahrzeugseite befindet sich beim Globescout das Badezimmer mit Tür – wobei eher ein Schrankgefühl im Inneren aufkommt. Trotzdem: Man sollte nie vergessen, dass man es mit einem Kastenwagen-Wohnmobil zu tun hat. Für die Fahrzeuggröße ist es absolut erstaunlich, wie viel Platz man im Inneren hat. Es gibt Ablagen, ein Schränkchen über und hinter dem Spiegel, ein Waschbecken und eine schwenkbare Toilette. Man steht auf einer Holzplatte, die man mit einem Handgriff entfernen kann. Dann wird aus dem gesamten Badezimmer eine Duschkabine, die man mit einem Vorhang noch perfektionieren kann. Aus dem Wasserhahn des Waschbeckens wird dann die Handbrause. Sehr praktisch! Leider fiel uns auch im Bad die an manchen Stellen wenig überzeugende Verarbeitungsqualität unseres Testfahrzeuges auf: Schon nach wenigen Tagen löste sich der Kanten-Umleimer am Waschtisch und musste mit einem Stück Klebeband gesichert werden.

Sitz in der Gruppe

Die Sitzgruppe bestand bei unserem Test-Globescout aus einer Bank, unter der es noch einmal reichlich Stauraum gibt, einem Tisch mit einer kleinen, heraus drehbaren Zusatz-Platte und dem Fahrersitz. Der nämlich lässt sich, wie der Beifahrer-Sitz auch, drehen und dient dann als bequemer Sessel. Stauraum findet sich auch noch einmal hinter einer herausnehmbaren Bodenplatte unter dem Tisch sowie in den Schränken über der Sitzgruppe. Aufgrund des riesigen Fliegengitters, das man bei geöffneter Seitentür vorschieben kann, ist es urgemütlich in diesem Kastenwagen-Wohnmobil von Globecar.

Schlechte Verarbeitung? Schon nach wenigen Tagen löste sich ein Kantenumleimer. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Schlechte Verarbeitung? Schon nach wenigen Tagen löste sich ein Kantenumleimer. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)

Schlechte Verarbeitung

Fazit? Ein Kastenwagen-Wohnmobil ist ausreichend komfortabel. Man muss sich vor Augen halten, dass man es eben nicht mit einer Luxus-Suite zu tun hat. Für zwei Personen ist es geradezu ideal – fanden jedenfalls wir als Tester. Schade, dass es doch einige Verarbeitungsmängel bei unserem Testfahrzeug gab. Neben den schon erwähnten war da noch das Fenster in der Schiebetür, das so gar nicht mit der Fliegentür zusammen funktionieren wollte – es schabte immer wieder daran vorbei, wobei sich schließlich der Rahmen ablöste und mit dem Klebeband gesichert werden musste. Die Schiene der Verdunkelungs-Jalousie der Frontscheibe löste sich ein wenig, weil eine Schraube nicht richtig gesetzt war. Und die Schrauben-Abdeckungen im gesamten Fahrzeug bestanden aus dünnen, bedruckten Klebepunkten. Immer wieder löste sich eine solche „Abdeckung“ und gab den Blick auf die Schraube frei. Insgesamt also: Der Globescout ist ein praktisches Fahrzeug, bei dem in der Herstellung vielleicht die Qualitätskontrolle ein wenig verbessert werden sollte.blank

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