Bilder in E-Mails spionieren: Kann ich das verhindern?

Bilder in E-Mails spionieren nicht selten gezielt den Empfänger aus. (Bildrechte: © Sergey Nivens - Fotolia.com)

! Es kann verschiedene Gründe haben, wenn Absender Bilder in E-Mails platzieren. Die Bilder können z. B. Firmenlogos, grafische Elemente wie Linien oder Farbbalken und auch Produktabbildungen sein. Oft haben die Bilder aber noch eine ganz besondere Funktion: Bilder in E-Mails spionieren nicht selten nämlich den Empfänger der Nachricht gezielt aus. Dann bestehen sie nur aus einem einzigen Pixel, das man als Empfänger der E-Mail nicht wahrnimmt.

Bilder in E-Mails spionieren unbemerkt

Wenn Bilder in ansprechend gestalteten E-Mails vorkommen, dann werden diese häufig nicht direkt zusammen mit dem Text verschickt. Der Text steckt in der E-Mail-Nachricht, die Bilder werden aber erst in dem Moment vom Server des Absenders oder eines Dienstleisters geladen, in dem der Empfänger die E-Mail öffnet. Manchmal besteht sogar die gesamte E-Mail nur aus Grafiken, die dann auch den Text enthalten. Und manchmal kann man eben noch nicht einmal sehen, dass überhaupt ein Bild nachgeladen wird. Dann kann es auch nur ein einziger Bildpunkt sein, der da versteckt worden ist.

Automatische Übermittlung

Bilder nicht an jeden E-Mail-Empfänger zu verschicken, spart Datenvolumen, weil viele Empfänger die E-Mail vielleicht nie öffnen. Aber diese Praxis ermöglicht dem Absender außerdem, genau festzustellen, wer die E-Mail wann, wo, mit welchem Computer, mit welchem Betriebssystem, mit welchem Browser und über welchen Provider geöffnet hat. Diese Daten werden nämlich beim Abrufen der Bilder in E-Mails automatisch vom Empfänger an den Server des Absenders übermittelt, wenn man diese Funktion nicht deaktiviert. Es entsteht gewissermaßen eine automatische Lesebestätigung – sehr informativ für den Absender, der auf diese Weise viel über die Empfänger seiner E-Mails (z. B. Newsletter, Werbe-E-Mails, Spam-Mails) erfährt. Spam-Versender ermitteln so auch, ob eine E-Mail-Adresse überhaupt noch gültig ist. Bilder in E-Mails spionieren auf diese Weise den Empfänger aus, ohne dass dieser etwas davon ahnt.

Vorbildlich: Bei Thunderbird muss man für jeden Adressbuch-Kontakt einzeln einstellen, ob das Laden der Bilder in E-Mails zugelassen ist oder nicht. (Bildrechte: FRAGDENSTEIN.DE/ Stein)Laden ausschalten

Vielen Internet-Nutzern ist das alles suspekt – mit Recht. Aber: Man kann dieser heimlichen Datenschnüffelei einen digitalen Riegel vorschieben, indem man sein E-Mail-Programm oder seinen Webmail-Account so einstellt, dass Bilder in E-Mails nicht automatisch nachgeladen werden, sondern nur dann, wenn man es ausdrücklich wünscht. Besonders vorbildlich ist zum Beispiel das E-Mail-Programm Thunderbird: Hier muss man für jeden E-Mail-Empfänger extra festlegen, dass externe Bilder geladen werden. Macht man das nicht, werden standardmäßig keine Bilder in E-Mails geladen.

So stellt man sein E-Mail-Programm so ein, dass es ausgeschlossen ist, dass Bilder in E-Mails spionieren, weil sie nicht automatisch geladen werden:

Apple iOS: Einstellungen > Mail, Kontakte, Kalender > Bilder von Webservern laden (diese Funktion ausschalten)

Apple Mail: Einstellungen > Darstellung > Entfernte Inhalte in Nachrichten laden (Mac OS 10.10) oder Nicht lokal gesicherte Bilder in HTML-E-Mails anzeigen (Mac OS X 10.9): (Häkchen bei dieser Option entfernen)

Blackberry 10: Hub > Einstellungen Anzeige und Aktionen > Bilder automatisch herunterladen (diese Funktion ausschalten)

 

So stellt man bei Webmail-Accounts ein, dass Bilder nicht in E-Mails spionieren, weil sie nicht automatisch geladen werden:

Freenet: Deaktivieren nicht möglich!

GMX: Deaktivieren nicht möglich!

T-Online: Deaktivieren nicht möglich!

Web.de: Deaktivieren nicht möglich!

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