Fahrrad aufpumpen – wie mache ich es richtig?
! Verschiedene Ventil-Typen, der richtige Druck – wer die Reifen an seinem Fahrrad aufpumpen will, der muss einige Dinge beachten. Hier erfahren Sie, wie Sie möglichst lange Spaß an Ihren Fahrradreifen haben.
Blitzschnell
Bei heute gängigen Fahrradreifen gibt es drei unterschiedliche Ventil-Typen, bei denen jeder ein wenig anders funktioniert. Am häufigsten findet man das klassische Fahrradventil, das man auch gerne als Blitz-Ventil oder Dunlop-Ventil bezeichnet. Noch vor einigen Jahren musste man sich richtig anstrengen, um mit einem normalen Dunlop-Ventil sein Fahrrad aufpumpen zu können. Die heute gängigen Blitz-Ventile machen es aber seit vielen Jahren möglich, dass man das auch ohne großen Kraftaufwand schafft. Ein Blitz-Ventil wird mit einer Überwurfmutter im Schaft des Schlauchs oder Reifens festgeschraubt. Diese Überwurfmutter muss man bei einem Blitz-Ventil nicht lösen, wenn man sein Fahrrad aufpumpen will. Im Inneren eines Blitz-Ventils sitzt übrigens eine eine kleine Kugel, die durch den Luftdruck aus dem Inneren des Reifens gegen die Ventilöffnung gedrückt wird. So kann keine Luft aus dem aufgepumpten Reifen entweichen.
Tipp: Wenn ein Blitz-Ventil längere Zeit nicht zum Aufpumpen benutzt wurde, kann die kleine Kugel im Ventil festkleben. Dann muss man bei den ersten Pump-Hüben etwas mehr Kraft aufwenden als normalerweise. Und wenn sich die kleine Kugel stark verklebt hat, hat es mir schon geholfen, die Überwurfmutter des Blitz-Ventils loszuschrauben und das Ventil aus dem Reifen zu ziehen. Die Luft entweicht dann natürlich komplett aus dem Reifen. Nun kann man vorsichtig mit einer dünnen Nadel (z. B. von einer Sicherheitshnadel) von beiden Seiten in das Ventil stechen und so die Kugel wieder gängig machen.
Fronkreisch, Fronkreisch
Die zweite bei Fahrrädern gängige Ventil-Typ ist das so genannte Sclaverand-Ventil, auch als französisches oder Rennrad-Ventil bekannt. Das Ventil ist dünner als das Blitz-Ventil, damit es in die schmaleren Felgen bei einem Rennrad passt. Um mit einem solchen Ventil einen Reifen beim Fahrrad aufpumpen zu können, muss man das kleine Rädchen ganz oben am Ventil zuerst ein wenig lösen. Dann lässt es sich ganz normal mit einer gängigen Fahrrad-Pumpe nutzen. Nach dem Aufpumpen muss man das Ventil mithilfe des Rädchens wieder schließen, damit die Luft im Reifen bleibt. Das Sclaverand-Ventil ist etwas empfindlicher als das Blitz-Ventil: Der Stift, der oben aus dem Ventil herausschaut, verbiegt sich leicht, wenn man die Pumpe nicht exakt aufsetzt.
Für E-Bike und Auto
Schließlich findet man an manchen Fahrrädern mit breiteren Reifen (z. B. bei Transport-Fahrrädern, aber auch bei vielen E-Bikes und Pedelecs) das Schrader-Ventil, das übrigens auch bei den Reifen am Auto benutzt wird. Wenn man ein Fahrrad aufpumpen will, das ein solches Ventil hat, braucht man eine Pumpe mit entsprechendem Aufsatz. Vor allem Fußpumpen (*) oder auch elektrische Pumpen (*) werden in aller Regel aber mit einem Aufsatz für Schrader-Ventile geliefert. Theoretisch könnte man ein Fahrrad mit Schrader-Ventilen auch an der Tankstelle über die dort verfügbaren Geräte aufpumpen. Empfehlenswert ist das allerdings nicht, weil man den Luftstrom bei diesen Geräten häufig nicht fein genug dosieren kann. Schnell hat man dann seinen Reifen damit zerstört.
Wie stark darf ich mein Fahrrad aufpumpen?
Am besten schafft man sich für sein Fahrrad eine stabile Fußpumpe (*) an. Man stellt sich mit den Füßen auf die Stützen und kann dann ganz entspannt pumpen. Fast immer gibt es bei diesen Pumpen außerdem ein Manometer. Über dieses Meßgerät kann man genau sehen, wie viel man noch pumpen muss, bis genug Luft im Reifen ist. In aller Regel gibt es bei den Manometern zwei Skalen: Eine zeigt den Luftdruck in „bar“ und eine in „psi“ an. Und woher weiss man nun, wie viel Luft in genau den Reifen darf, den man gerade mit Luft füllt? Ganz einfach: Die Angabe in bar und/ oder psi steht fast immer auf dem Reifen. Oft muss man genau hinsehen, um die Prägung auf dem Mantel des Reifens erkennen zu können. Angaben wie „max. pressure“ oder auch einfach nur eine Zahl (z. B. 5,0 bar) oder ein Bereich (z. B. 3,5 – 5,0 bar) verraten den Druck, der für den jeweiligen Reifen der richtige ist.
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