Wie funktioniert eine Rollstuhl-Schiebehilfe?
! Ein Elektro-Rollstuhl mit Motor kommt eigentlich nur dann in Frage, wenn der Fahrer ihn auch selber steuern kann. Außerdem ist ein solches Gefährt meistens schwer und sperrig, so dass es sich für die Fortbewegung in der Wohnung oder im Haus nicht eignet. Im eigenen Auto lässt sich ein E-Rolli meistens auch nicht transportieren, es sei denn, man besitzt ein Spezial-Fahrzeug. Ein normaler Schiebe-Rollstuhl dagegen lässt sich meistens sogar zusammenfalten, so dass er für viele Alltags-Situationen geeignet ist. Aber: Eine zweite Person muss den Rollstuhl eben schieben, was ganz schön anstrengend sein kann. Ein Ausweg kann eine Rollstuhl-Schiebehilfe sein, die dann auch gleichzeitig beim Bremsen hilft.
Direkte Rollstuhl-Schiebehilfe
Es gibt verschiedene Modelle von diversen Herstellern. Wir haben uns nach intensiver Recherche für die Rollstuhl-Schiebehilfe V-Max von der Firma AAT entschieden. Die V-Max ist modular aufgebaut und besteht aus Akku, Motoreinheit, zwei Stützrädern und zwei Handgriffen. Die Besonderheit: Die Motoreinheit der Rollstuhl-Schiebehilfe treibt über die Räder des Rollstuhls über einen Zahnkranz direkt an. Das hat zur Folge, dass man auch vergleichsweise steile und holperige Waldwege damit gut bewältigen kann. Es gibt auch solche Modelle, die zusätzliche, kleinere Räder haben. Diese Modelle eignen sich nach unserer Erfahrung gut für die Stadt – zum Beispiel im Wald bleibt man damit schnell stecken.
Kleiner Umbau
Unser Faltrollstuhl wurde vom Sanitätshaus für den Betrieb mit der V-Max leicht umgebaut: Eine Halterung für die Motoreinheit sowie die Stützräder wurde montiert, eine Tasche für den Akku unter dem Sitz angebracht, die Räder wurden durch solche mit einem inneren Zahnkranz ausgetauscht und Halterungen für die Handgriffe angesetzt. Trotzdem ist der Rollstuhl nach wie vor voll faltbar und kann auch ganz auch ohne Motor – zum Beispiel im Haus – benutzt werden. Bei Ausflügen draußen ist die Rollstuhl-Schiebehilfe dann innerhalb von wenigen Minuten montiert: Der Akku wird in die Tasche unter dem Sitz gestellt, die Motoreinheit gleitet in ihre Halterung. Die Stützräder (wichtig, damit der Rollstuhl nicht nach hinten kippen kann) werden eingesteckt, die Kabel angeschlossen und die beiden Haltegriffe angebracht – fertig. Der Motor lässt sich einfach durch Tastendruck einschalten. Lediglich für das Ausfahren der Zahnräder braucht man ein wenig Übung – nach einigen Tagen klappt aber auch das.
Fahren und bremsen
Die Steuerung des Rollstuhls mit der V-Max ist sehr einfach: Es gibt am rechten Handgriff einen zusätzlichen Griff, ähnlich einer Handbremse beim Fahrrad. Über diesen Griff gibt man „Gas“. Drückt man ihn sehr schnell, stoppt der Motor sofort – eine Art „Panik“-Schaltung. Ein kleiner Drehregler ist für die maximal mögliche Geschwindigkeit zuständig. Gelenkt wird der Rollstuhl von der hinter dem Rollstuhl hergehenden Person, die für das Lenken nur noch minimale Kraft aufwenden muss. Das Interessante: Die V-Max (und viele andere Modelle auch) ist eine Schiebe- und Bremshilfe. Das bedeutet, dass man mit dem Rollstuhl auch bergab fahren kann, ohne fürchten zu müssen, dass man die Kontrolle verliert. Der Motor hilft dabei, die Geschwindigkeit immer konstant zu halten.
Kostenfrage
Eine Rollstuhl-Schiebehilfe ist nicht billig. Die V-Max kostet etwa 4.000 Euro, je nach Lieferant. Aber: Wer nachweisen kann, dass die betreuende Person gesundheitliche Probleme hat, die das Schieben eines Rollstuhls erschweren, der bekommt das Set auf Antrag komplett von der Krankenkasse des Rollstuhl-Fahrers zur Verfügung gestellt. Die Krankenkasse verlangt häufig auch ein Attest der betreuenden Person. Wird dem Antrag stattgegeben, bleibt die Rollstuhl-Schiebehilfe, wie häufig auch der Rollstuhl, allerdings Eigentum der Krankenkasse.
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